
Gestern wurde nun das Ergebnis der Auszählung der Briefwahl für den Bundesvorstand auf der Website veröffentlicht. Nach neun Jahren im Bundesvorstand und sieben Jahren im Bundesvorsitz der Tierschutzpartei bin ich ab sofort nicht mehr Bundesvorsitzender.
Im weiten Feld des Spannungsverhältnisses zwischen Natur und der Vermeidung von Tierleid hat für mich immer Letzteres absolute Priorität. Die Mehrheit der auf dem Bundesparteitag anwesenden Mitglieder hat hier vermutlich eine andere Meinung als ich, was ich sehr bedauerlich finde, und sich dafür entschieden, dass sie künftig auf jemand anderen im Bundesvorsitz setzen will. Selbstverständlich respektiere ich die demokratische Entscheidung. Daher habe ich auch nicht mehr für ein anderes Amt im Bundesvorstand kandidiert. Ich werde mich ab sofort stark aus der Parteiarbeit zurückziehen, vorerst nur noch auf Landesebene aktiv sein und erstmal wieder etwas Energie tanken, was in den letzten 12 Jahren, seit ich in der Partei bin, viel zu kurz kam.
Ich werde die künftige Arbeit des Bundesverbandes beobachten und bin gespannt, wie sich die Partei weiter entwickelt. Die letzten Jahre waren sehr vielversprechend. Während meiner Zeit als Bundesvorsitzender haben wir die Anzahl unserer Mitglieder mehr als verdoppelt, die Anzahl unserer kommunalen Mandate verneunzehnfacht und sind zum ersten Mal in der Geschichte unserer Partei stärkste außerparlamentarische Opposition geworden. Wir haben seit letztem Jahr zum ersten Mal die Situation, dass kein einziger Landesverband unserer Partei ohne Vorstand ist. Doch mit dieser neuen Stärke sind auch Gefahren verbunden. So zieht eine stärker werdende Partei etwa mehr Menschen an, die nicht wirklich hinter dem Programm stehen oder uns als Sprungbrett für ein Mandat benutzen wollen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass hier die Vorstände immer genau hinsehen und nicht einfach alles laufen lassen. Ich hoffe daher, dass sich auch ohne mich künftig die Meinungen derjenigen im Bundesvorstand, die hier bisher meine diesbezüglichen Befürchtungen und auch sonstigen Überzeugungen teilen, durchsetzen werden.
Von den jetzt noch im BuVo „Verbliebenen“ danke ich an dieser Stelle explizit dem enormen Einsatz von Evgueni und Dietrich, die ein großes Stück meiner Wegstrecke im BuVo mit mir zusammen für eine bessere Welt gekämpft und hierbei alles gegeben und viel geopfert haben, allem voran Freizeit, sowie stets einen äußerst vorbildlichen Kommunikationsstil pflegten.
Auch Andrea möchte ich ganz besonders danken, dass sie bereits seit Langem dabei ist, weiter dabei bleibt und sich verantwortungsbewusst um unsere Finanzen kümmert, was ein sehr unbeliebter und arbeitsintensiver Job ist.
Nun wünsche ich dem Bundesvorstand für die weitere Arbeit alles Gute, viel Glück und vor allem Erfolg – in der Hoffnung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich gelingt, das unvorstellbare Ausmaß an Tierleid deutlich zu reduzieren!